Schloss Bernburg
Das Renaissanceschloss erhebt sich auf hohem Sandsteinfelsen am östlichen Saaleufer. Es ist das vollständig erhaltene Residenz- und Wohnschloss der Fürsten und späteren Herzöge von Anhalt Bernburg (1603 - 1863). In Anhalt hat das Schloss den Ruf, das Schönste und Stolzeste zu sein. In einer Schenkungsurkunde von Kaiser OTTO I. vom 29. Juni 961 wird eine "Brandanburg" erstmals erwähnt. Damals war sie eine askanische Rund- und Fliehburg mit Wall und Graben. Sie wird ein zweites Mal 1138 erwähnt als sie im Verlauf von Streitigkeiten zwischen Welfen und Staufen gebrandschatzt wurde.
Die "Berneborch" diente zu dieser Zeit der Gräfin Eilika, der Mutter des großen Markgrafen Albrecht dem Bären, als Witwensitz. Die Burg wurde wenige Jahre später wiedererrichtet. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Umbau zu einem prächtigen Renaissanceschloss. Hier stand im frühen Mittelalter eine Rund- und Fliehburg der Grafen von Ballenstedt. Der Burghof gehört mit zu den größten in Deutschland. Auf diesem erhebt sich ein mächtiger Bergfried aus dem 12. Jahrhundert. Seit einigen Jahrhunderten trägt er den Beinamen "Eulenspiegelturm" nach den berühmten Schalk Till Eulenspiegel in Bernburg (Saale) der auf der Bernburg Turmwächter war.
Die eigentliche Prachtseite des Schlosses bildet das Langhaus (1567-1570, Renaissance). An der Südwestseite des Langhauses türmt sich ein Eck-Erker. Die Eck-Türme von 1538/39 (auch "Leuchten" genannt) sind die bedeutendsten Schlossteile. Auf ihnen sind die Reliefbildnisse verschiedener Fürsten der Reformation abgebildet. Rechts vom Langhaus wacht der mächtige Bergfried (12. Jahrhundert). Mit seinen 42 Metern Höhe und einer Mauerstärke von 3,60 Metern ist er das imposanteste Bauwerk und das Wahrzeichen des Schlosses.
Eulenspiegelturm
Wer kennt ihn in Bernburg nicht: Till Eulenspiegel. Viele klettern schon als Kind auf das weltgrößte Eulenspiegeldenkmal und schauen und hören die Geschichte, die Till in Bernburg erlebt hat. Herrmann Bote (ca. 1465 – 1520) berichtet in seinem 1510/11 erstmals erschienenen Eulenspiegel-Buch, dass der Schalk Till Eulenspiegel als Turmbläser in Diensten des Grafen von Anhalt stand. Er hielt in der Türmerstube Ausschau nach Feinden und erschlich sich listig eine Mahlzeit an der ritterlichen Tafel.
Der runde Bergfried trug schon im 17. Jahrhundert den Namen Till Eulenspiegels. Es war der Beginn der bis heute lebendigen EulenspiegelTradition in Bernburg.
Das Museum Schloss Bernburg ist im Alten und Krummen Haus des Schlosses untergebracht, die Anhaltische Mineraliensammlung im Johann-Georgen-Bau des Schlosses.
Die Schlossterrasse am Ende der Schlossstraße ist der ehemalige Zwinger der Burganlage. Von hier aus haben die Besucher einen herrlichen Panoramablick auf das Saaletal, auf Rest-Auenwälder und in der Ferne auf das Harzvorland. Bei sehr guter Sicht kann man den Brocken sehen.