Am östlichen Saaleufer erhebt sich auf einem hohen Sandsteinfelsen das ehemalige Residenzschloss der Fürsten und späteren Herzöge von Anhalt-Bernburg. In einer Schenkungsurkunde Ottos I. vom 29. Juli 961 wird eine „civitas brandanburg“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Schlosskomplex folgt im Wesentlichen der mittelalterlichen Rundburganlage des 11./12. Jh. In der Schlossanlage befinden sich unter anderem der Bergfried/Eulenspiegelturm, die Reste einer Burgkapelle, der blaue Turm- Toranlage des 13. Jh. und viele weitere historische Bauten. Im „Alten Haus“ und im „Krummen Haus“ des Schlosses ist das Museum Schloss Bernburg untergebracht.

Die herzogliche Reitbahn (auch als herzogliche Reithalle und Marstall bezeichnet) von 1756/57 wurde während der Regentschaft von Viktor Friedrich, Fürst von Anhalt- Bernburg errichtet. 1824/25 ließ Herzog Alexius Friedrich Christian (1767-1834) die Reitbahn umbauen und erweitern. 1919/21 erfolgte ein grundlegender Umbau zum Verwaltungshaus durch die Anhaltinische Staatsbauverwaltung Bernburg, dabei wurde eine völlig neue Raumstruktur geschaffen. Die Treppen und Flure wurden in Art Deco gestaltet. Von 1921-1959 war das Gebäude Kreishaus II, heute ist es Rathaus II.

Das Carl-Maria-von-Weber-Theater wurde 1827 als klassizistischer Bau errichtet. Herzog Alexius von Anhalt-Bernburg beauftragte Oberbaurat Johann August Philipp Bunge (1774-1866) mit der Planung und Errichtung des Baues. Große Künstler gastierten am Bernburger Theater- so im Jahre 1829 der weltbekannte Geigenvirtuose Niccoló Paganini und im Herbst 1834 Richard Wagner.

Der einstige zweigeschossige Prachtbau des Hochbarocks (erbaut 1732-1734) ist in seiner beeindruckenden Fassadenausführung noch vorhanden. Die Orangerie markierte das Ende des ehemaligen französischen Gartens des Schlosses. 1876 erfolgte der Abriss großer Teile der Anlage für Bebauungen. Diese trägt Züge des Dresdener Zwingers. Die Fassadenelemente wurden beim Bau der Sporthalle des Gymnasiums Carolinum an gleicher Stelle neu verwendet. 

Fürst Bernhard VI. von Anhalt (um 1400-1468) beurkundete „der Bürgerschaft der Stadt am Berge vor Bernburg ein großes Haus bei der Schenke zu einem gemeinsamen Rathaus zur ewigen Zeit als Geschenk“ im Jahr 1461. Bereits 1443 ist von einer Schankwirtschaft zu hören, die in diesem Haus betrieben wurde. Das Renaissancegebäude wurde auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Gebäudes neu errichtet. Um 1570 wurde das Haus überformt; mehrmals von Bränden zerstört und wiedererrichtet. Bis zur Vereinigung mit der Talstadt im Jahr 1825 war es das Rathaus der Bergstadt. Die vorbeiführende „Schenktreppe“ wurde früher auch Rathaustreppe genannt. Noch im 20. Jh. kannte man das Gasthaus als „Alten Ratskeller“. 1950 wurde das Gebäude von der Evangelischen Freikirche gekauft und dient seitdem als Gemeindehaus.

Vier schmucklose Säulen stützten im 19. Jh. die Vorhalle der Brückenwache auf der linken Marktseite vor der Saalebrücke. Mit dem Abriss der leerstehenden Häuser an der Wachgasse am Ufer der Saale wurden die Säulen 2005 abgetragen und eingelagert. Im Jahr 1934 musste diese alte Brückenzollwache der neuen Stahlbetonbrücke weichen. Nach Fertigstellung am 14. April 1935 wurden die Säulen vom damaligen Stadtbauamt an gleicher Stelle wieder aufgestellt.

Fürst Viktor Friedrich von Anhalt- Bernburg (1700-1765) ließ 1746 ein neues Regierungsgebäude im barocken Stil errichten. Neben der Landesregierung waren das Archiv und eine umfangreiche Bücherei untergebracht. Mit der Änderung der Gerichtsverfassung von 1849 zog das fürstliche Stadt- und Landgericht als höchste richterliche Instanz ein. Das eigenständige Land Anhalt- Bernburg existierte bis 1863. Danach wurde das Gebäude zeitweilig von der Post genutzt.

Adresse: Markt 28

Vom ältesten Wohnhaus der Saalestadt in Anhalt um das Jahr 1550 ist nur das Fachwerk erhalten. Das Fachwerk gehörte einem 1979 abgerissenen Traufenhaus in der Breiten Straße 103, welches 1982 an diese Stelle neu, leider nicht im originalen Ursprung, wiedererrichtet wurde.

Ein Rathaus der Altstadt wird 1384 erstmals erwähnt. Mit der Vereinigung von Alt- und Neustadt (1561) wurde es das Rathaus der Talstadt. 1852 erfolgte ein Neubau und 1874/75 fand der letzte große Umbau des Rathauses statt. Nach dem Zusammenschluss von Tal- und Bergstadt (1825) war es bis 1921 das alleinige Rathaus der Stadt Bernburg. Von 1985-1990 wurde das Haus als Wohnheim für das Institut für Lehrerbildung genutzt. Seit 2001 dient es der Hochschule Anhalt als Lehrgebäude.

Nach einem Brand der alten Apotheke ließ der Apotheker und Pharmazeut Ludwig Bernhard Schulze (1730-1785) im Jahr 1775 ein repräsentatives Bürgerhaus im spätbarocken Stil errichten. Der Ordinarius der medizinischen Fakultät Halle Friedrich Albert Karl Gren (1760-1798), war hier Apothekerlehrling (1775-1779). Gren wurde durch seine wissenschaftliche Pharmazie bekannt.

Die Marienkirche (Sankt Marien: Beate Mariä Virginis) ist eine gotische Kirche (1228). Vermutlich stiftete der große Markgraf Gero (965) diese Kirche. Der Chor und das Hauptportal stammen aus der Zeit von 1460-1500. Die Marienkirche ist der bedeutendste sakrale Bau in Bernburg (Saale). Durch seine Feinarbeit vor allem beim Maßwerk der Fenster, gilt die Kirche als schönster und reichster Bau der Spätgotik in Anhalt, der noch erhalten ist.

An dieser Stelle stand bereits mit der Stadtgründung im Tal ein Torturm. Er war Bestandteil der Stadtmauer und die östliche Stadtgrenze der Altstadt, ursprünglich ein Hirtenturm mit Pforte, war er vor allem für Viehaustrieb bestimmt. Nach Neubau im 15 Jh. auch „Neues Tor“ genannt.

An dieser Stelle stand bereits mit den Stadtgründungen ein Torturm. Er war Bestandteil der Stadtmauer und die nordöstliche Stadtgrenze der Altstadt. Der Name Füllenturm erinnert an den Pferdeaustrieb auf Wiesen vor die Stadtmauer durch einen Roßhirten. Der heutige Rundturm stammt vermutlich aus dem 15. Jh. und wurde nach dem großen Hochwasser von 1408 errichtet. Den Namen Hasenturm trägt er im Zusammenhang mit einer ehemaligen Wetterfahne, die die Form eines laufenden Hasen hatte. Die Wehrtürme der Stadtmauer trugen alle Namen.

Adresse: Turmweg 3

Die Kanzlei wurde im letzten Drittel des 16. Jh. im Renaissance-Stil errichtet und 1749 im barocken Stil überformt. Sie war bis zum Jahr 1746 der ursprüngliche Sitz der fürstlichen Landesverwaltung von Anhalt- Bernburg. Der langgestreckte Bruchsteinbau zählt zu den eindrucksvollsten in der Talstadt.

Adresse: Breite Straße 25

St. Nicolai war die alte Pfarrkirche der Neustadt. In der Hälfte des 13. Jh. gebaut, wurde der rechteckige Chor um das Jahr 1240 im frühgotischen Stil errichtet. Die nördliche Langhauswand und das Seitenschiff stammen aus der 2. Hälfte des 13. Jh. Im 15. Jh. erfolgte ein nicht vollendeter Umbau zu Hallenkirche, deutlich erkennbar ist auch das Fehlen des Nordturms. Die Hauptkirche der Neustadt ist außen wie auch innen sehr oft baulich verändert worden. 1966-1967 erfolgte die Umgestaltung des Kircheninnenraumes gemäß den Auffassungen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Von 1991-2001 wurde die Kirche von den Mängeln und Bauschäden saniert. Die Reformation wurde 1525 nach der letzten Kirchweih von St. Marien durch den Weihbischof von Magdeburg eingeführt.

Adresse: Nikolaistraße

16. Ackerbürgerhaus „Zornscher Hof“
Der Zornsche Hof ist ein Traufenhaus mit Schweifgiebel und Sitznischenportal. Der stattliche Ackerbürgerhof ist ein uraltes Gut und vermutlich der freie Hof in der Neustadt, der bereits 1487 genannt wird. Der Bürgermeister Joachim Doering hatte das Gut nach dem 30-jährigen Krieg erworben und 1653 das Wohnhaus erneuern lassen. Die frühe Renaissance der Bürgerhäuser im Stadtbild zeigt hohe, noch mittelalterlich anmutende Satteldächer, die Giebel haben horizontale und vertikale Gliederungen und sind mit Rundbogen oder dreieckförmigen Abschlüssen bekrönt.

Adresse: Nikolaistraße 18

Die Waldauer Flutbrücke ist ein bedeutendes technisches Denkmal, das bei Überflutung der Talstadt durch Hochwasser der Saale für den Autoverkehr frei gegeben wird. Die Brücke ist ein 6jochiger Bruchsteinbau mit mächtigen Strompfeilern. Sie wurde 1644 als Holzbrücke gebaut und war oft von Flut und Eisgang zerstört. Der Bau von 1787 schließlich, ist bis heute im Wesentlichen unverändert erhalten geblieben. Sie ist der alte Übergang zum Dorf Waldau (seit 1871 Stadtteil von Bernburg) und erinnert an die mittelalterliche Insellage der Stadt.

Adresse: Große Wasserreihe 2

Das Renaissance-Traufenhaus wurde 1568 errichtet. Es ist von bescheidener Dimension und Ausstattung und erinnert vielfach an den Typ des mittelalterlichen Wohnhauses. Der Ackerbau und die Feldarbeit waren für einen Großteil der Bernburger Bürger bis in das 18. Jh. hinein eine wichtige Lebensgrundlage. Gastwirte und Handwerker betrieben Ackerbau, aber auch Geistliche, Lehrer und andere Beamte erhielten einen Teil ihrer Besoldung in Form von Ackerland.

Adresse: Breite Straße 58

19. Ackerbürgerhof
Das Traufenhaus wurde um 1550 in typischer Bauweise errichtet. Das feste Erdgeschoss war zum Schutz vor regelmäßigem Hochwasser höher gelegen. Das Obergeschoss ist als Fachwerk aufgesetzt. Spätgotische Tür- und Fensterlaibungen sind erhalten. Die Ackerbürgerhäuser waren nur teils unterkellert. Schwere Leiterwagen fuhren durch das große Tor zu den Hofanlagen.

Adresse: Breite Straße 74

Das Kloster wurde vom Orden der Marienknechte um 1300 im gotischen Stil errichtet und wird 1308 erstmals urkundlich erwähnt. Die Serviten lebten nach den Regeln des heiligen Augustinus und widmeten sich der Seelsorge, der Predigt und den Wissenschaften. Um das Jahr 1527 wurde es säkularisiert und bis spätestens 1535 mit dem "Hospital zum Heiligen Geist“ zusammengelegt. Das Hospital wurde im 17. Jh. in St. Johannis ("Armes Kloster") umbenannt; dies ist auch der Name der bis heute bestehenden Stiftung. Die Kirche des Klosters wurde im 30-jährigen Krieg zerstört. Seit 1997 ist die Anlage Lehrgebäude der Hochschule Anhalt.

Adresse: Klostergasse

St. Aegidien war die erste Pfarrkirche der Bergstadt und wurde später die Schlosskirche mit der Grab- Lege der jüngeren Anhalt-Bernburgischen Linie. 1375 wird die Kirche erstmal in einer Urkunde erwähnt. Die ältesten Bauteile sind romanischen Ursprungs, der Turm stammt aus dem 13. Jh. Dach und Laterne wurden 1608 aufgesetzt. 1625 wurden der romanische Chor und die Apsis zur Fürstengruft umgebaut. 1752 erfolgte der Abriss des romanischen Kirchenschiffes unter Fürst Victor Friedrich von Anhalt-Bernburg (1700-1765) und ein barocker Bau entstand. Bis 1863 war sie die Hauptkirche des Herzogtums Anhalt- Bernburg und ist heute Kirche der evangelischen Schlosskirchengemeinde.

Adresse: Schlossstraße 7