Wasserspiel "Stille Post"

Die Poststraße, Teil der Fußgängerzone, ist seit ihrer Umgestaltung (1998) mit einem Wasserspiel, „Stille Post“ genannt, geschmückt.

Ein Bildhauer aus Bremen ließ sich vom Straßennamen inspirieren und entwarf eine Figurengruppe aus sechs Bronzebildern. Bei der stillen Post flüstern sich mehrere Menschen nacheinander eine kleine Geschichte ins Ohr. Beim Weitersagen unterlaufen aber Fehler, so dass der letzte etwas anderes versteht, als der Erste gesagt hat.

Hier die Geschichte der Bernburger „stillen Post“:

Sockel 1:
Auf dem ersten Sockel ist der Gegenstand der Kommunikation dargestellt: ein sitzender Bär mit einer Burg (oder einem Schloss).
Thema der Szenen auf den anderen Sockeln ist die Nachrichtenübertragung durch Personen, die miteinander in Beziehung stehen. Die missverstandene Botschaft wird „als in Handlung einbezogener Gegenstand“ (Prof. Altenstein) gezeigt.

Sockel 2:
Eine Mutter erklärt ihrem Kind, was sie (auf dem ersten Blick) sieht: den Bären, mit einer Kette an das Schloss geschmiedet. Das Mädchen stellt sich seine Teddybären vor, mit einer Kette um den Hals und mit einem (Vorhänge)Schloss.

Sockel 3:
Das Kind erzählt dem Vater, der bei der Arbeit ist, was ihm die Mutter gerade über den Bären mit dem Schloss gesagt hat.

Sockel 4:
Der Vater teilt seiner Schwester mit, was seine Tochter über das „Bärenschloss“ weiß. Die hat eine Menge Beeren auf ihrem Schoß und eigentlich gar keine Zeit, bringt alles durcheinander und ruft gleich ihren Freund bei der Zeitung an.

Sockel 5:
Der Zeitungsmann ist ganz aufgeregt, alarmiert laut rufend die Stadt: „Der Bär ist los!“ und bereitet einen Leitartikel vor.

Sockel 6:
Unten, auf einer Stufe, sitzt das Mädchen – mit seinem Teddy im Arm; oben macht sich der Bär vom Sockel – mit einem Fisch im Maul.