Wohlsdorf
Geschichte
Der Ort wurde erstmals im Jahr 986 urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Wohlsdorf gehörte ab dem 1. Januar 2005 der Verwaltungsgemeinschaft Nienburg (Saale) an.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde in die Stadt Bernburg (Saale) eingemeindet.
Geografie
Wohlsdorf liegt 13 km (20 min) südöstlich des Ortskerns von Bernburg. Der Große Wiendorfer Teich ist das größte Binnengewässer auf dem Gebiet der Stadt Bernburg. Zur ehemaligen Gemeinde gehörte der Ortsteil Crüchern. Wohlsdorf und Crüchern liegen am Flüsschen Ziethe
Koordinaten: | 51° 46´N, 11° 52´O |
Höhe über NN: | 77 m |
Fläche: | 7,48 km² |
Einwohner: | 425 (2019) |
Kultur und Tourismus
Im Ortsteil Crüchern gibt es seit 1963 eine Schalmeienkapelle, die der Freiwilligen Feuerwehr Wohlsdorf / Crüchern angehört.
Gedenkstätten:
Auf dem Ortsfriedhof erinnern Grabstätten an acht sowjetische Kriegsgefangene, die während des 2. Weltkrieges Opfer von Gewalttaten wurden.
Denkmäler:
Kirche Wohlsdorf:
gravierend umgebaute Dorfkirche; Saalbau mit polygonalem Chor und Ortsbild prägendem Chorturm mit hoher Barockhaube über der Mitte des Schiffs, der Turm als Blickfang sogar aus dem Biendorfer Park wahrnehmbar; 1901 Restaurierung und Erneuerung der Innenausstattung, Anbau der Südvorhalle; auf dem Kirchhof qualitätsvolles Urnengrabmal für Leberecht Christian Martin Burcherdt (+ 1831) vom Plömnitzer Bildhauer G. Kohl
Mühle:
um 1880 auf dem 107 m hohen Mühlberg westlich der Ortslage erbaute Turmwindmühle von besonderer landschaftsprägender Wirkung; technisch-wirtschaftliches sowie kulturgeschichtliches Zeugnis der Nutzung der Windenergie und der Getreideverarbeitung in vorindustrieller Zeit; der runde Bruchsteinbau mit Kegeldach zu Wohnzwecken umgenutzt und mit einem Anbau versehen, die historische Mühlentechnik nicht erhalten; als eine der fünf erhaltenen denkmalgeschützten Windmühlen im Landkreis Bernburg (siehe Baalberge, Könnern, Nienburg, Altenburg) von besonderem Seltenheitswert; der unverbaute und ohne wesentlichen Baumbewuchs weithin sichtbare Crücherner Mühlberg mit seiner Mühle die Funktion einer Landmarke erfüllend
Kirche Crüchern:
im Kern mittelalterlicher Bruchsteinbau mit schlankem, weit in die Landschaft wirkendem, von einem spitzen Haubenpaar bekröntem Westquerturm, an der Nordseite die zweijochige Patronatsgruft der Familie von Wülknitz von 1705; umfangreichere Bauarbeiten und Reparaturen 1772/74 (Dach), 1790 (Turmspitze), 1804 (Turmdach), 1859 (Instandsetzung und Erneuerung der Ausstattung); 1893 und 1907 Wiederherstellungsarbeiten (Erneuerung des Dachstuhls, Verputz mit Eck - Quaderung und romanisierenden Zierfriesen, Erhöhung des Turmes in Ziegelmauerwerk und Aufsetzen der Zwillingshauben); unter der Orgelempore heute Winterkirche.