Rathaus und Kutscherhaus
Rathaus I mit geographisch-astronomischer Kunstuhr
Das Rathaus I entstand 1895 im Stil des Historismus (Neorenaissance).
Eine bauliche Besonderheit ist das viel ältere Portal des Turms. Die Blumenuhr an der Vorderfront wurde 1938 angelegt. Auch das Interieur des Rathauses weist manche Besonderheit auf.
Ein technisches Kleinod ist die geografisch-astronomische Kunstuhr des national und international bedeutenden Turmuhrmachers Johann Ignaz Fuchs. Sie zeigt die Bernburger Zeit, Sternzeit, Mondbewegung, Kalendarium und die Zeit von 20 Weltstädten an.
Die Mechanik besteht aus 196 Rädern, Getriebe- und Hebeltechnik. Das Herzstück ist ein Zahnrad, welches sich in vier Jahren einmal dreht. Die Uhr muss selbst in Schaltjahren nicht nachgestellt werden. Johann Ignaz Fuchs schenkte dieses Meisterwerk der Uhrmacherkunst 1878 seiner Wahlheimatstadt Bernburg.
Rathaus II – die herzogliche Reitbahn
Die herzogliche Reitbahn (auch als herzogliche Reithalle und Marstall bezeichnet) von 1756/57, wurde während der Regentschaft von Viktor Friedrich, Fürst von Anhalt – Bernburg errichtet. 1824/25 ließ Herzog Alexius Friedrich Christian (1767 - 1834) die Reitbahn umbauen und erweitern.
Ab 1878 kaufte der Anhaltische Staat die Schlossanlagen auf. 1919/21 erfolgte der Ausbau zum Kreishaus II durch die Anhaltische Staatsbauverwaltung Bernburg unter Regierungs- und Baurat H. Wendler. Dabei wurde eine völlig neue Raumstruktur geschaffen, Treppen und Flure wurden in Art Deco gestaltet. Heute ist die herzogliche Reitbahn das Rathaus II der Stadtverwaltung.
Kutscherhaus
Das Kutscherhaus ist ein zum Kreishaus gehöriger Fachwerkbau auf massivem Erdgeschoss in unmittelbarer Nachbarschaft von Schloss und Reitbahn. Es ist ein historisierendes Fachwerk mit Brüstungsrosetten und Knaggen. Heute wird der Bau durch die Kulturstiftung Bernburg genutzt.