Peißen
Das Dorf Peißen, Ortsteil der Stadt Bernburg (Saale), einst Grenze zwischen Anhalt und Preußen
Geschichte
Peißen wird erstmals 1157 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster auf dem Petersberg bei Halle erwähnt. Der Ursprung des heutigen Ortes ist eine Ansiedlung mit Namen Buzene, zusammen mit dem romanischen Vorgängerbau der heutigen St. Wenzel Kirche (Bachsteinbau). Nördlich wächst Oberpeißen, weil höher gelegen, mit frühen Namen "Buessen oder Beußen, der nach Unterpeißen eingepfarrt war. Das skurrile für beide Ortsteile, Oberpeißen gehörte zu Anhalt und Unterpeißen zu Preußen, mitten durch den Ort verlief die Landesgrenze. Ein Geschichtsdatum ist der 13. Januar 1813. Im Ort zerbrach ein Rad der Kutsche von Kaiser Bonarparte. Der Dorfschmied reparierte das Rad. Missmutig musste Napoleon zwei Stunden Quartier nehmen.
Die Gemeinde Peißen gehörte seit dem 1. Januar 2005 der Verwaltungsgemeinschaft Nienburg (Saale) an.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde in die Stadt Bernburg (Saale) eingemeindet.
Geografie
Peißen liegt südlich 7 km (20 min) von Bernburg (Saale) entfernt.
Koordinaten: | 51° 45′ N, 11° 46′ O, |
Höhe über NN: | 69 m |
Fläche: | 9,69 km² |
Einwohner: | 1.116 (2019) |
Kultur und Tourismus
Ein kleines Sühnekreuz aus Stein auf dem Peißener Kirchhof:
Sühnekreuze erinnern an schlimme Verbrechen oder Unglücke. Gebräuchlich war das Errichten im 14. und 15. Jh. Die Opfer waren ohne die wichtige Absolution ins Jenseits hinüber gegangen, ohne ihre Sünden erlassen zu bekommen. Vorübergehende hielten am Sühnezeichen inne zum Gebet. Welches Verbrechen oder Unglück in Peißen geschah, ist nicht mehr bekannt.
Die Dorfkirche ST. WENZEL:
- ein im Jahre 1894/95 anstelle eines im Kern romanischen Vorgängers errichteter Kirchenbau in Unterpeißen
- neugotischer Bruchsteinbau mit kurzem, durch Strebepfeiler gegliedertem Schiff, polygonalem Ostschluss und überschlankem, das Ortsbild dominierendem, weithin sichtbarem Westturm mit spitzer Schieferhaube;
- der Innenraum durch die steinerne Empore auf gedrungenen Säulen mit Kelchknospenkapitellen und Maßwerkbrüstung sowie die Farbglasfenster mit Evangelistendarstellungen geprägt;
- die bauzeitliche Ausstattung zum Teil 1918 nach Brandschaden erneuert;
- auf dem Kirchhof Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges sowie zahlreiche Grabsteine des 18. und 19. Jh.,
- außerdem die Kuppa eines gotischen Taufsteins