Die Schlossanlage Biendorf
Der Erbherr zu Biendorf, Busso von Hagen, ließ um 1720 das Schloss erbauen. Bereits 1759 wurde es an Fürst Karl Georg Lebrecht von Anhalt-Köthen verkauft. Er ließ bis 1763 die Anlage erweitern durch ein Torhaus und eine Orangerie. Erweitert wurde von 1779 – 85 der rechte Schlossflügel um eine Schlosskapelle für seine Gattin Charlotte Louise Friederike. Darüber lag ein Speisesaal der fürstlichen Familie. Der Mittelrisalit des Bussoschen Schlosses erhielt 1784 ein Glockenturm. Die Schlosskirche wurde dann 1789 geweiht. Lebrecht ließ durch seine Gartenarchitekten einen Barockgarten anlegen, der bis 1813 zu einem Park im englischen Landschaftsstil verändert wurde. Dieser wurde ein beliebtes Ausflugsziel für Köthener und Bernburger Bürger, weil 1846 die Eisenbahn beide Städte über Biendorf verband. 1918 wurde die Biendorfer Anlage in die Dessauer Stiftung überführt und 1919 in Privateigentum. Im gleichen Jahr brannte am 6. August das Schloss nieder. Nördlich wurde vom Eigentümer ein Herrenhaus errichtet und im linken Flügel der Orangerie wurden Wohnungen eingerichtet.
1926 war der Eigentümer insolvent. Der Besitz wechselte zu einer Treuhandgesellschaft.
1935 kaufte der NS-Staat die Schlossanlage und eröffnet am 6. Mai 1936 die erste Landfrauen-Schule in Hitler - Deutschland.
Nach 1945 wechselten die Einrichtungen mehrmals: zuerst die Fachschule für Landwirtschaft, dann eine Agraringenieurschule und ein Weiterbildungszentrum für Leiter der Landwirtschaft. Mit der Deutschen Einheit änderte die Lehreinrichtung noch einmal das Profil, eine Landesfachschule für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft führte die Lehre bis 2004 fort. 2005 wurde die Anlage erneut privatisiert. Die Familie Van de Merwe erwarb die Anlage und betreibt ein kleines Wellness- & Freizeitresort.
Die Familie wirbt: … der Name Schloss Biendorf steht für Ruhe, Luxus und für einen Ort, wo Menschen zusammenfinden. „Durch unsere typisch niederländischen Eigenschaften werden Sie sich wie bei Freunden fühlen.“